Gerade uns Erwachsenen fällt es manchmal schwer nachzuvollziehen, was unsere Kinder da den ganzen Tag am Computer treiben. Wir kennen noch das klassische Cowboy-und-Indianer-Spiel im Freien, ein gutes Buch zu lesen oder mit Puppen zu spielen. Akzeptieren Sie die neuen Medien als Spielplatz unserer Kids ohne Vorwürfe daraus zu machen. Die Zeiten ändern sich, ohne dass sie schlechter sein müssen.

Computer, Spielkonsolen und Internet sind genauso interessante Spielzeuge, wie die unsrigen früher. Logik, Spieltrieb, Konzentration sind hier genauso gefragt. Auf die Aufmerksamkeit der Eltern kommt es an: auch die Bücher, die ihr Kind liest, würden Sie nicht ohne Kontrolle lassen.

Somit sollten Sie sich für das interessieren, was Ihr Kind so sehr am Computer fesselt. Harmloser Email-Kontakt mit der Schulfreundin oder Online-Meisterschaften eines Spieles können die Lernfähigkeit erhöhen, Konzentration fördern, Teamgeist schüren, soziales Verhalten prägen. Wenn Sie wirkliches Interesse zeigen und nichts zu verbergen ist, wird sich Ihr Kind vermutlich sogar über Ihr Interesse freuen und stolz zeigen, wie gut es den Computer beherrscht oder welcher Platz der Mannschaft in der Online-Liga erzielt worden ist.

Wenn Ungutes im Spiel sein sollte, werden Sie schnell abgeblockt mit Bemerkungen wie z.B.

"Och Mama, da verstehst Du doch sowieso nichts von" oder " Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss für die Schule lernen."

Bei diesen Sätzen sollten Ihre Alarmglocken schrillen. Kaum ein Kind, welches gern und ununterbrochen für die Schule lernt. Vertrauen Sie nicht darauf, bestehen Sie auf echter Anteilnahme am Geschehen. Gehen Sie dabei taktisch und ruhig vor - Vorwürfe, Ermahnungen und dergleichen fördern nur Schweigsamkeit und Angst, sich bei möglichen Problemen zu offenbaren.